140 Startchancen-Schulen ohne Chance – Spenden für die Husumer Schülerzeitung

Schleswig-Holstein-Flagge im Dreck
Schleswig-Holstein-Flagge im Dreck
Die Schleswig-Holsteinflahne wird in den Dreck getreten, um auf einen der größten Bildungsskandale des Landes aufmerksam zu machen. (c) Jan-Christian Petersen

In Schleswig-Holstein beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder aus sozial schwachen und bildungsfernen Lebenslagen ein Gymnasium besuchen, nur 26 Prozent.1 Daher werden Schulen und schulnahe Projekte in ärmeren Stadtteilen besonders gefördert. Die Husumer Bürgerschule gehört dazu und auch mein Schülerzeitungsprojekt husumer-sz.de. Bisherige Förderungen endeten mit dem Jahreswechsel. Das neue Startchancen-Programm, das eigentlich jetzt greifen sollte, liefert bislang nur leere Versprechungen. Deshalb fallen derzeit landesweit entsprechend viele Projekte aus.

So vernichtet das Startchancen-Programm die Chancen der Kinder

Die Fördermittel im Startchancen-Programm sind für genau jene Schulen und Projekte gedacht, die von vielen benachteiligten Kindern besucht werden. Doch das Land hat noch immer kein Antragsverfahren entwickelt. Das heißt, die Schulen können ihre Projektanträge gar nicht stellen. Gut 140 Schulen in ganz Schleswig-Holstein sind davon betroffen. Statt mehr Chancengerechtigkeit für die Kinder zu schaffen, tritt derzeit das genaue Gegenteil ein: Die Chancen der Kinder werden vernichtet.

Auszeichnung und Blockade durch das Bildungsministerium

Seit Januar 2025 findet auch meine Husumer Schülerzeitung nicht mehr statt. Dabei ist das Projekt auf Regelmäßigkeit angewiesen, auch damit die Kinder das Interesse nicht verlieren. Direkt vor den Weihnachtsferien waren sie noch für eine Fotoreportage bei der Husumer Feuerwehr eingeladen. Dann kam das Aus. Im letzten Jahr gab es zudem zwei Auszeichnungen. (Eine wird demnächst im Kieler Landeshaus vergeben.) Doch in diesem Jahr wird der sich abzeichnende Ausfall bereits so groß, dass die Kinder viel weniger Zeit haben, um an ihren Beiträgen zu arbeiten. Im Gegensatz zu Kindern auf besser gestellten Schulen werden unsere Kinder durch die schleppende Entwicklung im Bildungsministerium noch weiter abgehängt.

Husumer Schülerzeitung erhält private Spenden

Unaufgefordert sind auf meinem Paypal-Spenden-Account bereits knapp 65 Euro an Spenden für die Husumer Schülerzeitung eingegangen. Ich habe nun das Spendenformular angepasst. Ziel ist es, den Ausfall der Schülerzeitung schrittweise bis Ende Februar auf Null zu reduzieren. Dies geschieht in der Hoffnung, dass dann die eigentliche Förderung des Landes endlich greift. Es fehlen einige hundert Euro.

In jedem Fall werden die Spenden so verwendet, dass sie direkt der Arbeit mit den Kindern zugute kommen. Informieren Sie sich bei mir über das aktuelle Spendenziel, bevor sie eine Spende tätigen. Sie können anonym spenden. Idealerweise schreiben Sie mir aber zu jeder Spende auch eine Nachricht, damit ich Ihre Spende zuordnen kann.

  1. Ungleiche Bildungschancen: ein Blick in die Bundesländer, ifo Institut, München, 2024 ↩︎